Luftgekühlt und traktionsstark
Ein besonders spezieller Lkw aus der vielfältigen Oldtimer-Kollektion von Bert Schinko trägt eine Referenz an den „höchsten Kirchturm der Welt“ am Kühlergrill.
Bert Schinko aus dem oberösterreichischen Traun ist einer der wichtigsten Protagonisten der heimischen Szene für historische Nutzfahrzeuge. Gemeinsam mit Bernd A. Kramer organisiert der 64-jährige ehemalige Transportunternehmer alle drei Jahre das beliebte Oldtimer-Treffen in St. Valentin. Sein persönliches Augenmerk gilt dabei vor allem den Marken Henschel, Magirus-Deutz, ÖAF, Scania und Volvo: „Bis auf Volvo waren das auch die Fahrzeuge, die mein Vater in unserer Firma im Einsatz hatte.“
Aktuell besitzt Bert Schinko 14 perfekt restaurierte historische Lkw und „ein Projekt“. Einige der Fahrzeuge sind für den schweren Baustelleneinsatz mit Allradantrieb ausgestattet. Das gilt auch für den Hauptdarsteller dieser Folge: Der Magirus-Deutz 230 D 26 AK 6×6 V8 war in seinem ersten Berufsleben bei einem Brunnenbau-Unternehmen in Schottwien (Niederösterreich) als „selbstfahrende Arbeitsmaschine“ im Einsatz.
Tipp von einem Freund
„Der leider bereits verstorbene Lkw-Oldtimer-Liebhaber und –Fotograf Erich Riepl hat mich im Jahr 2000 auf das Fahrzeug aufmerksam gemacht“, erzählt der Trauner. In liebevoller Kleinarbeit wurde der Magirus dann in seinen heutigen Zustand samt Meiller-Kippmulde gebracht: „Auch bei der Lackierung habe ich mich an den damaligen Prospektfotos orientiert.“
Ulmer Münster
Dass der traditionsreiche Hersteller Magirus-Deutz seine Wurzeln in der deutschen Stadt Ulm hat, ist unter anderem auch an der Gestaltung des Logos erkennbar. Die Spitze auf dem M ist eine Reminiszenz an das Wahrzeichen der schwäbischen Stadt an der Grenze von Baden-Württemberg und Bayern: Das Ulmer Münster und seinen mit 160 Metern höchsten Kirchturm der Welt. Hinter dem Magirus-Markenzeichen am Kühlergrill verbirgt sich bei Bert Schinkos Dreiachser übrigens ein lüftgekühlter V8-Diesel mit230 PS.
MAGIRUS-DEUTZ
Magirus-Deutz war ein Hersteller von Lastkraftwagen, Omnibussen, Brandschutztechnik, Feuerwehrfahrzeugen, Militärfahrzeugen und Hubarbeitsbühnen, der zur Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD) gehörte und dessen Ursprung in der Ulmer Feuerwehrgerätefabrik Magirus (bereits 1866 von Conrad Dietrich Magirus gegründet) liegt. Das Markenzeichen von Magirus-Deutz zeigt die stilisierte Silhouette des Ulmer Münsters in Kombination mit einem M für Magirus. Nach großen Markterfolgen in den 1950er und 1960er Jahren geriet Magirus-Deutz in den 1970er Jahren in eine Krise, die zur Eingliederung des Herstellers in den Iveco-Konzern führte. Dieser stellte die Marke Magirus-Deutz in den 1980er Jahren ein.
AWD