Aufgrund der Marktlage, Lieferschwierigkeiten bei Materialien sowie Facharbeiterengpässe könne nicht garantiert werden, dass der Tunnel rechtzeitig vor dem Winter 2022/2023 wieder geöffnet werden kann, heißt es seitens der ASFINAG. „In Abstimmung mit allen Partnern, den Bundesländern und Verkehrsträgern haben wir uns deshalb entschlossen, die Sperre von 2022 auf 2024 zu verschieben. Wir gehen davon aus, dass sich die Marktlage verbessert und wir durch mehr Stabilität bei Lieferungen und Leistungen die Sperrzeiten einhalten können“, so ASFINAG Bau Management Geschäftsführer Andreas Fromm. „Wenn wir nämlich erst einmal mit den Arbeiten begonnen haben, können wir nicht einfach mittendrin aufhören. Es könnte zu wochenlanger Verzögerung kommen – das können wir nicht akzeptieren. Deswegen müssen wir bereits bei der Angebotsprüfung für die Leistungen, die nun erfolgt ist, diese Entscheidung treffen“, so Fromm. Im Zuge der Angebotsprüfungen kristallisierte sich laut ASFINAG auch „ein immens hohes Preisniveau“ heraus. Aus diesem Grund sei die Vergabe zu den nunmehr vorliegenden Angeboten unwirtschaftlich – man will erneut nach der erhofften Entspannung der Marktsituation ausschreiben.
Nach knapp 44 Jahren im Betrieb muss die Fahrbahn umfassend erneuert werden. Heuer will man also lediglich punktuelle Maßnahmen wie etwa die Verbesserung der Griffigkeit bis zum Beginn der Arbeiten 2023 in Angriff nehmen. Diese Maßnahmen können unter wechselseitiger Anhaltung ohne Sperre durchgeführt werden.
Umleitungen über Arlbergpass oder großräumig
Der weitere Plan für den S16-Tunnel: Sperre in den Sommermonaten 2023 und 2024 für sechs bzw. fünf Monate für Sanierung und Optimierung der gesamten Entwässerung und der Tunnelbeschichtung (Investment rund 63 Mio. Euro). Dafür aktiviert die ASFINAG nach den Sperren 2015 und 2017 erneut die Umleitungsvariante über den Arlbergpass – mit der bekannten Lösung für den Ziel- und Quellverkehr.