Das geplante Joint Venture soll von den drei Parteien zu je gleichen Teilen gehalten werden und – nach Abschluss aller behördlichen Genehmigungsverfahren – im Jahr 2022 seinen Betrieb aufnehmen. Mit einem gemeinsamen Investment von einer halbe Milliarde Euro sollen mindestens 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte für Ökostrom an und in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und an Abladestellen errichtet und betrieben werden. Zusätzliche Partner sowie öffentliche Fördermittel sollen dazu beitragen, die Zahl der Ladepunkte im Weiteren deutlich zu erhöhen. Dass hier also drei der größten Wettbewerber im Lkw-Bereich zusammenarbeiten ist nicht nur für Daimler Truck Chef Martin Daum „außerordentlich bemerkenswert“. Auch Traton-CEO Christian Levin gibt zu, dass diese Zusammenarbeit „ungewöhnlich erscheinen mag“. Für ihn ist das Thema jedoch „von entscheidender Bedeutung“. Durch diese einzigartige Zusammenarbeit werde man die zur Bekämpfung des Klimawandels erforderlichen transformativen Maßnahmen schneller und erfolgreicher ergreifen können“, meint er. Volvo-CEO Martin Lundstedt bringt es auf den Punkt: „Wir lassen den Worten Taten folgen!“
Ein aktueller Branchenbericht des europäischen Automobilhersteller-Verbands ACEA fordert bis spätestens 2025 bis zu 15.000 öffentliche und Destinations-Hochleistungs-Ladepunkte und bis spätestens 2030 bis zu 50.000 Hochleistungs-Ladepunkte. Die Pionierarbeit der großen Drei ist also auch als Aufruf zum Handeln an alle anderen Branchenakteure sowie auch an Regierungen und Gesetzgeber, die definierten Klimaziele gemeinsam mit einem zügigen Ausbau des notwendigen Ladenetzes zu erreichen, zu verstehen. Das Ladenetz der drei Parteien soll Flottenbetreibern in Europa übrigens markenunabhängig zur Verfügung stehen – auch das ein klares Signal an alle anderen Akteure …