Daimler hat seinen überarbeiteten eSprinter vorgestellt, Ende 2023 soll er in Europa erhältlich sein. Von außen ist zwar keine Veränderung erkennbar, unterm Kleid kommt allerdings die von Daimler längst angekündigte 3-Modul-Strategie zum Einsatz: Das Frontmodul umfasst sämtliche Hochvolt-Komponenten und kann unverändert mit allen Fahrzeugvarianten kombiniert werden, unabhängig von Radstand und Batteriegröße. Im Unterboden befindet sich das Modul für die Hochvoltbatterie – was für einen niedrigen Schwerpunkt sorgen soll. Und die dritte Säule der Modulbauweise ist das Heckmodul mit der elektrisch angetriebenen Hinterachse, die in allen Varianten zum Einsatz kommt. Der nur mehr 130 Kilogramm schwere Permanentmagnet-Synchronmotor (mit 100 bzw. 150 kW Peak mit bis zu 400 Nm Drehmoment) ist ebenfalls in das Heckmodul integriert.
Die Reichweite soll bei bis zu 400 Kilometern liegen, im Stadteinsatz gar bis 500 Kilometer. Drei Batterien mit 56, 81 oder 113 kWh stehen zur Wahl. Die Lithium-Eisenphosphat (LFP) Zellchemie ermöglicht es, die Batterievarianten frei von Kobalt und Nickel zu halten, ein aktives Thermomanagement soll für maximale Effizienz sorgen. Der On-Board-Lader (für Laden z.B. an der Wallbox) leistet maximal 11 Kilowatt. An der Schnellladestation kann der neue eSprinter mit bis zu 115 kW geladen werden. Für Kunden heißt das beim Schnellladen konkret: Die Batterie mit der Kapazität von 56 kWh werde in rund 28 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen, die Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 113 kWh soll laut den Mercedes-Entwicklern rund 42 Minuten benötigen.
Vieles aus dem Pkw, alles aber nicht
Das aus den jüngsten Pkw-Modellen mit Stern bekannte durchgehende digitale Display im Cockpit bleibt vorerst den eSprinter-Fahrern vorenthalten, dafür sei das MBUX-Infotainment auf Pkw-Niveau, betont man.
Bei der Navigation verspricht man dank „Electric Intelligence“ größtmögliche Planungssicherheit: Sie zeigt zum Beispiel in Echtzeit abhängig von der aktuellen Verkehrslage und der Topografie der Route die jeweils aktuelle Reichweite an. Auch errechne sie die bestmögliche Ladestrategie, um schnellstmöglich zum Ziel zu gelangen oder am Ziel den gewünschten Ladestand zu haben, betont man seitens Mercedes-Benz.
Wer weiterhin im Transporter-Segment mit Stern unterwegs sein will, sollte sich jedenfalls rasch mit der Elektromobilität anfreunden: Ab 2025 werden bekanntlich alle neuen Mercedes-Benz Modelle nur noch vollelektrisch sein.