Energiepreise: Regierung muss handeln!

Energiepreise: Regierung muss handeln! © Marco Dittrich

Schon im vergangenen Jahr ist der Dieselpreis bekanntlich kontinuierlich gestiegen, insgesamt betrug die Erhöhung mehr als 30 Prozent. Seit Anfang des Jahres kamen weitere plus 30 Prozent hinzu – davon rund die Hälfte sprunghaft in der ersten Märzwoche. „Der Krieg in der Ukraine gefährdet die Versorgungslage in Österreich zusätzlich und es ist mit weiteren, massiven Kostensteigerungen zu rechnen“, warnt Günther Reder, Obmann des Fachverbands Güterbeförderung. Zu spüren seien die Preissteigerungen aber nicht nur beim Treibstoff, sondern auch u.a. bei Fahrzeuganschaffungen oder bei Verschleißteilen.

„Die Entwicklung ist dramatisch – man muss aufpassen, dass die Lage nicht außer Kontrolle gerät!“

FACHVERBANDSOBMANN GÜNTHER reder

Hinzu komme die CO-Bepreisung, die den Diesel ab Juli 2022 zusätzlich um 8,9 Cent pro Liter verteuert. Reder rechnet daher vor: „Vergangenen Juli 2021 kostete der Diesel noch 1,239 pro Liter, im Juli 2022 soll er laut Prognose inklusive CO2-Bepreisung zirka 2,10 Euro kosten. Das sind um 861 Euro mehr pro Tankfüllung. Bei einem Anteil der Dieselkosten von rund 20 Prozent an den Gesamtkosten des Unternehmens entspricht dies allein aus diesem Titel eine Preissteigerung von 14 Prozent. Das ist bei den üblichen Margen im Transportbereich existenzbedrohend.“

Bis sich die Lage wieder stabilisiert hat, brauche die heimische Transportbranche eine Verschiebung der CO2-Bepreisung sowie steuerliche Entlastungen auf fossile Energieträger, „allen voran die vorübergehende Aussetzung der Mineralölsteuer“, so der Fachverbandsobmann.

Mineralöl- und Mehrwertsteuer temporär reduzieren

Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr, geht sogar noch einen Schritt weiter und fordert eine Energiepreisbremse: „Wir brauchen eine Grenze, wo man sagt, bis dahin kann es gehen, aber dann muss Schluss sein muss. Dann greifen Entlastungsmaßnahmen!“

Welche Maßnahmen dies genau sind, will Klacska „der Kreativität der Politik“ überlassen. „Ihre Aufgabe ist es, für Stabilität und Sicherheit zu sorgen – sowohl für die Unternehmen als auch, was die Versorgungssicherheit der Bevölkerung betrifft“. Neben der Verschiebung der CO2-Bepreisung pocht er auf eine temporäre Senkung der Mineralölsteuer, und: Auch die Mehrwertsteuer auf Treibstoff sei vorübergehend auszusetzen oder zu reduzieren. „Bei der Mehrwertsteuer auf Treibstoffe gibt es aktuell allein aufgrund der steigenden Preise 930 Millionen Euro an Mehreinnahmen für die Republik. Diese gilt es jetzt sinnvoll zu verwenden“, so Klacska. Ansonsten werde die Insolvenzstatistik im Verkehrsbereich „bald anders aussehen als die der vergangenen Jahre“.


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